Humanes Wachstumshormon (HGH), auch Somatotropin genannt, wird im Hypophysenhinterlappen produziert. Es steuert Zellwachstum, -reparatur und Stoffwechselprozesse.
HGH-Mangel (Erwachsene) Substitution oder Lebensstil-Änderungen
Akromegalie Somatostatin-Analoga, GH-Blocker, chirurgische Entfernung der Hypophyse
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Fazit
Die Interpretation von HGH-Laborwerten erfordert immer den Kontext von Symptomen, IGF-1-Spiegeln und möglichen Einflussfaktoren. Bei Verdacht auf Hormonstörungen sollte ein Endokrinologe konsultiert werden.
Humanes Wachstumshormon, kurz HGH genannt, spielt eine zentrale Rolle bei der Regulation von Körperwachstum und Stoffwechselprozessen. Es wird in der Hypophyse produziert und wirkt über verschiedene Signalwege auf Zellen im gesamten Körper.
Wachstumshormon (HGH) ist ein peptidisches Hormon, das insbesondere während des Schlafs sowie als Reaktion auf körperliche Aktivität freigesetzt wird. Seine Hauptaufgabe besteht darin, die Zellteilung und -vermehrung zu fördern, was besonders bei Kindern und Jugendlichen für das Knochenwachstum von Bedeutung ist. Im Erwachsenenalter trägt HGH zur Aufrechterhaltung der Muskelmasse, zur Regulation des Fettstoffwechsels sowie zur Unterstützung der Gewebereparatur bei.
Was ist HGH?
HGH besteht aus 191 Aminosäuren und wird in Form eines Peptids synthetisiert. Der Hormonspiegel variiert stark je nach Alter, Geschlecht, Tageszeit und körperlichem Zustand. Ein niedriger HGH-Spiegel kann zu Wachstumsstörungen bei Kindern oder einer Abnahme der Muskelmasse bei Erwachsenen führen. Umgekehrt kann ein übermäßiger HGH-Anstieg mit bestimmten Tumoren, etwa dem Acromegalie, in Verbindung stehen.
Viele Faktoren beeinflussen den Messwert
Alter – Der HGH-Spiegel nimmt von Geburt an an und erreicht im frühen Erwachsenenalter seinen Höhepunkt. Danach sinkt er allmählich.
Geschlecht – Männer haben typischerweise höhere HGH-Werte als Frauen, insbesondere während der Pubertät.
Schlafphase – Die größte Ausschüttung erfolgt in den ersten Schlafphasen; daher sind Messungen vor dem Einschlafen oft höher.
Körperliche Aktivität – Intensive körperliche Belastung kann die HGH-Ausschüttung kurzfristig steigern.
Ernährung – Ein hoher Proteingehalt, insbesondere Leucinreiche Nahrung, kann die Hormonproduktion fördern; gleichzeitig senkt ein kalorienarmer Zustand den HGH-Spiegel.
Stress und Cortisol – Hohe Stresslevels erhöhen Cortisol, das die HGH-Seite hemmt.
Gewicht und Körperfettanteil – Übergewicht, besonders viszerales Fett, ist mit einer niedrigeren HGH-Ausschüttung assoziiert.
Medikamentöse Einflüsse – Einige Medikamente (z.B. Kortikosteroide) können die Hormonproduktion beeinflussen.
Um den HGH-Wert zuverlässig zu bestimmen, werden Blutproben in der Regel morgens entnommen, wenn die Konzentration am höchsten ist. Die Analyse erfolgt meist über ELISA-Methoden oder radioaktive Bindungstests. Da HGH im Blut stark pulsierend wirkt, kann ein einzelner Messwert ungenau sein; daher nutzen Kliniker häufig mehrere Messungen oder ergänzende Tests wie den Insulin-Lähmungstest.
Die klinische Bedeutung von HGH erstreckt sich über die Behandlung von Wachstumshormonmangel bei Kindern bis hin zur Therapie von Muskelschwund und altersbedingten Stoffwechselveränderungen. Gleichzeitig wird das Hormon auch im Bereich des Anti-Aging und der Leistungssteigerung kontrovers diskutiert, wobei viele Anbieter unzulässige HGH-Formulierungen anbieten.
Zusammenfassend ist HGH ein multifunktionales Peptidhormon, dessen Spiegel von einer Vielzahl physiologischer und externer Faktoren abhängt. Ein tiefes Verständnis dieser Einflussgrößen ermöglicht eine genauere Interpretation der Messwerte und trägt zur besseren Behandlung von Erkrankungen bei, die mit dem Wachstumshormon verknüpft sind.